Wenn die Herdplatten zu flirren beginnen und der Dampf in der Küche dichter wird als der Nebel über der Elbe, dann ist das kein Wetterphänomen – das ist Prime-Time bei Stefan Lorenz. Um 18.30 Uhr geht der Vorhang des CLINTON’S auf, die Bühne gehört dem Team, das mit Präzision, Leidenschaft und einer Prise Wahnsinn kocht. Lorenz sagt: „Ich will den Menschen meine Leidenschaft zeigen.“ Und genau das schmeckt man. Jeder Teller ist wie ein emotionales Statement – sächsisch im Herzen, aber mit internationalem Beat.
CLINTON´S SUR MER – LORENZ UND SAUL IM DUETT



Neuer Hönower Weg 7
Lorenz, der seine Lehrjahre im ehrwürdigen Schlosshotel Dresden-Pillnitz begann, weiß, was Handwerk bedeutet. Dort, wo schon August der Starke tafelte (allerdings vor Lorenz‘ Zeit), hat er gelernt, wie man mit Herz und Leidenschaft Gäste satt und glücklich bekommt. Seine Küche ist ein bisschen wie seine Heimat: bodenständig, aber nie banal. Ein Quarkkeulchen wird hier zur Diva, ein Sauerbraten zum Headliner … so Stefan will. Stefan Lorenz war auch live als Sous Chef dabei, als das Frühsammers erst 17 Punkte im Gault&Millau und dann einen Stern im Guide Michelin bekam.
An seiner Seite: Andy Saul, der Patron des legendären Bandol sur mer. Geboren 1988 in Berlin, also haarscharf vor der Wende, groß geworden im Prenzlauer Berg, ist Saul so etwas wie der coolste Küchenphilosoph der Hauptstadt. Bei ihm trifft französische Raffinesse auf märkischen Pragmatismus, Cassoulet auf Kohlrabi, und irgendwo dazwischen steht eine Flasche Wein und lächelt mit Andy um die Wette. Saul war schon im Rutz, bevor es dort so richtig Sterne regnete, und wechselte dann ins Bandol – eine Küche, so klein, dass man sich beim Umdrehen gleich wieder „Hallo“ sagt. Dort hat er das „Casual Fine-Dining“ kultiviert: hochklassig, aber ohne steife Krawatte. Nachhaltig, saisonal, regional – aber nie dogmatisch. Er muss nicht auf Social Media glänzen, er glänzt lieber auf dem Teller. Irgendwie ist kaum ein Berliner Sternerestaurant so sehr Berlin wie das Bandol su mer, das sich in einem ehemaligen Dönerladen befindet. Übrigens im damals allerersten Dönerladen Ostberlins. Hier wurde also schon immer Berliner Geschichte geschrieben.
Wenn Lorenz und Saul nun gemeinsam am Herd stehen, darf man getrost von einem kulinarischen Stromschlag sprechen. Der eine mit sächsischer Seele, der andere mit Berliner Bodenhaftung – zwei Köche, die sich nie gesucht, aber unbedingt gefunden haben. Das wird kein Showkochen, sondern ein Showdown.
Saul und Lorenz wollen sich an diesem Abend auf ihre „Signature dishes“ konzentrieren. Wofür stehen die beiden, mit welchen Gängen haben sie sich in den letzten Jahren ins kulinarische Gedächtnis der Stadt gekocht? Und da zu einem runden Abend natürlich auch ein guter Tropfen gehört, hat sich das VDP.Weingut Schäffer bereit erklärt, eben diesen zu liefern. Freuen Sie sich auf Bacchus, Scheurebe, Riesling und Silvaner aus Franken, der ganz natürlich ohne viel Schnickschnack entstehen darf.


