Berlin war schon immer ein bisschen blau. Mal aus Lebensfreude, mal aus Versehen. Hier wurde getrunken, getanzt, geflucht – und hier wurde im 18. Jahrhundert auch jene Farbe erfunden, die der Welt den Kopf verdrehte: Preußisch Blau. Entstanden, als ein Berliner Färber eigentlich Rot herstellen wollte – und plötzlich Blau bekam. Ein Fehler, der Geschichte schrieb. Dieses Blau wurde zur Farbe der Macht, der Kunst, der Uniformen – und am 25. Februar 2026 zur Farbe eines Abends, an dem wirklich keiner nüchtern bleibt.
DAS BLAUE VOM HIMMEL



Charlottenstraße 52 | 10117 Berlin
Im Hotel Luc in der Charlottenstraße, dort, wo Friedrich der Große noch heute durch die Geschichte spukt, wird an diesem Abend ganz offiziell „blau gemacht“. Im edlen Restaurant Heritage – natürlich in preußisch Blau gehalten – zelebrieren Florian Glauert und Sascha Stemberg ein Menü, das zeigt: Blau ist keine kalte Farbe, sondern ein heißes Statement. Glauert, Berliner durch und durch, liebt es, Grenzen zu verschieben. Stemberg, Sternekoch aus Velbert, liebt es, sie einfach zu sprengen. Wenn die beiden also beschließen, gemeinsam blau zu machen, dann geht’s hier nicht um die Krankmeldung, sondern um Geschmacksexplosionen. Die Küche wird zum Atelier, der Teller zur Leinwand und das Blau – tja, das zieht sich durch wie ein roter Faden.
Doch keine Angst, das Essen wird nicht auf Gewalt blau gefärbt und es erwartet Sie auch zum Dessert kein Schlumpfeis. Eventuell begegnen uns blaue Garnelen oder blaue Hummer, vielleicht schimmert sogar die blaue Kartoffel im samtigen Püree. Und weil man das schöne Blau auch im Wein finden kann, wird das Menü vom VDP.Weingut Hey aus Naumburg begleitet. Dort sind nicht nur die Etiketten blau, es gibt sogar einen sensationellen Blauen Zweigelt! Wenn das nicht passt, wissen wir es auch nicht.
. Die Stimmung? Somewhere between royal und rotzfrech. Wenn die Gäste nach dem dritten Gang leicht „blau“ sind, liegt das nicht nur am Wein, sondern am Glück. Denn das Heritage ist an diesem Abend kein Restaurant, sondern ein preußischer Salon im Ausnahmezustand. Zwischen königlichem Stoff, Porzellanweiß und tiefem Samtblau wird geschlemmt, gelacht, getrunken – Friedrich hätte es geliebt.
Und falls jemand am nächsten Tag behauptet, er habe „blau gemacht“ – in diesem Fall gilt: völlig legitim. Dieser Abend ist eine Ausrede fürs Genießen, ein Bekenntnis zur Farbe der Tiefe und der Lust. Berlin war schon immer ein bisschen blau. Aber selten so schön wie hier.




