Es gibt Abende, da passen alle Zutaten einfach perfekt zusammen: ein 2-Sternekoch mit Geschmack im Gepäck, zwei Pfälzer Weingüter mit ordentlich Druck auf der Flasche – und das Ganze im Restaurant POTS, dem schicken Restaurant im The Ritz-Carlton Berlin am Potsdamer Platz. Klingt nach einer steifen Hotelveranstaltung? Denkste! Hier wird es nicht stocksteif, sondern rebstock- locker.
POTS, RITZ & SCHIMKOWITSCH


im the Ritz Carlton Berllin
Potsdamer Platz 3 | 10785 Berlin
Wenn Daniel Schimkowitsch den Herd anschmeißt, wird’s delikat. Der Mann ist ausgebildet im Grand Hotel Sonnenbichl, geschliffen bei Christian Jürgens, gefeiert und erstmalig besternt im Münchner Tramin und jetzt Chef im legendären L.A. Jordan in Deidesheim. Dort zeigt er, dass französische Eleganz und asiatische Präzision eine ziemlich aufregende Liaison eingehen können. Kein Wunder, dass er 2023 „Koch des Jahres“ im Gusto wurde – und jetzt seine Pfälzer Heimat direkt an den Potsdamer Platz bringt. Und auch das Restaurant POTS zeigt sich an diesem Abend von der besten Seite und fährt ganz schön was auf. Nicht nur Ferdinand Kretz, der Küchenchef des Restaurants, wird einen Gang kochen. Unterstützt wird er von Lukas Bachl, dem Executive Chef des Ritz Carlton Berlin und Nikolaos Giannelis, der im Haus für alle süßen Speisen verantwortlich ist.
Mit im Gepäck: zwei echte Macher, zwei Charaktere, die die Weinwelt geprägt haben wie kaum andere. Gunter Keßler vom VDP.Weingut Münzberg – ein Mann, den man getrost als „Burgunderflüsterer“ bezeichnen kann. Auf Lagen, die „Schneckenberg“, „Ochsenloch“ oder „Schlangenpfiff“ heißen, baut er einige der besten Weine Deutschlands aus. Kein Mainstream, sondern Wein mit Rückgrat. Und dann Hansjörg Rebholz, die lebende Legende der Südpfalz. Sein VDP.Weingut Ökonomierat Rebholz steht für biodynamischen Weinbau, der kompromisslos trocken ist – so ehrlich, dass er fast kein Geständnis braucht. Wenn Rebholz „Riesling“ sagt, dann meint er: kein Zuckerschlabbern, sondern messerscharfe Mineralität. Lustigerweise verfügen beide Weingüter über Lagen im Godramsteiner Münzberg. Aber trotzdem soll es kein Battle werden. Zusammen treffen sie sich dort, wo’s richtig glitzert – im POTS, Berlins modernster Bühne für deutsche Küche. Zwischen Messing, Marmor und offener Küche schwingt der Duft von Butter, Wein und einem Hauch dekadenter Lässigkeit. Hier wird nicht nur gekocht, hier wird performt – und wer denkt, Fine-Dining sei was für Anzugträger, darf sich eines Besseren schlürfen.
Sechs Gänge, jeder ein kleines Feuerwerk, begleitet von Weinen, die so gut passen, dass man fast an Schicksal glaubt. Der Weißburgunder vom Münzberg flirtet mit Schimkowitschs asiatischem Twist, während der Kastanienbusch von Rebholz mit einem Hauptgang tanzt, als gäbe es kein Morgen. Zwischendurch lacht jemand laut, Gläser klirren, und der Service serviert wie eine gut gelaunte Boyband auf Michelin-Niveau.
Und bei der Gelegenheit sei noch etwas anderes empfohlen: Im Ritz-Carlton findet regelmäßig, also an jedem 1. Sonntag im Monat, der Champagner-Brunch statt. So weit, so bekannt und schon Tradition in Berlin. An jedem 3. Samstag im Monat gibt es eine „Champagner-Brunch Night Edition“ und meine Damen und Herren: Da lassen sie es richtig krachen. Wenn Roederer unlimited, kanadischer Hummer, Austern, Rohmilchkäse und Trüffelpasta Ihr Ding sind (und davon gehen wir aus), sei Ihnen dieses Event zutiefst empfohlen.







